Dass Kalk einmal eine Garnisonsstadt war, ist heute kaum noch bekannt. Aber in der Kaiserzeit hatte man sich seitens der Verwaltung bemüht, Militärstandort zu werden. Für Stadt und Bürger bedeutete dies damals ein Prestigegewinn. 1984 wurden die Kasernenbauten an der Eythstraße begonnen und bis 1896 entstanden dort Mannschafts- und Wirtschaftsgebäude, Gebäude für verheiratete Offiziere, das Offizierskasino und das Torwachthaus an der Lilienthalstraße. Am 1. April 1896 wurde die Kaserne bezogen. Waren anfänglich die Bürger stolz auf die „Kalker Soldaten“, so wurde nach 1918 das Interesse der Kalker an der Existenz und Nutzung der Kaserne merklich geringer. Im 2. Weltkrieg wurden schlie0lich große Teile der Kaserne beschädigt oder zerstört. Noch brauchbare Gebäude wurden nach dem Krieg als Unterkünfte für Rückkehrer und Wohnungslose genutzt und später abgerissen. Heute erinnern nur noch die Reste des Torwachthauses in der Lilienthalstraße sowie zwei in Nutzung befindliche Gebäude an die Kaserne: Einmal das Nikolaus-Groß-Haus in der Lilienthalstraße, benannt nach dem katholischen Journalisten und Widerstandskämpfer, und das Gebäude an der Eythstraße, die heutige Heimstatt St. Gereon. Auf dem ehemaligen Exerzierplatz der Kaserne befinden sich heute ein Sportplatz, Kinderspielplätze und Grünanlagen.