Kalker Kapelle

Das kleine Marienheiligtum ist für die Kalker Geschichte von großer Bedeutung. Neben den Kalker Höfen markiert es den zweiten Punkt, von dem sich Kalk entwickelte. Von einer Provinzialsynode in Köln ging 1423 die Anregung zum „Fest der Schmerzen Maria“ aus. Im gleichen Jahr entstand die spätmittelalterliche Pieta, die zum Kalker Gnadenbild wurde. Bereits 1473 wurde an dieser Stelle ein Bildstock, später ein Heiligenhäuschen, erwähnt. Während des Dreißigjährigen Krieges setzte eine dann Jahrhunderte währende Wallfahrtsbewegung ein. 1666-67 wurde durch den Deutzer Vikar Andreas Steprath für die Pieta (=Heiligenbild Marias mit ihrem toten Sohn Jesus) die erste Kapelle errichtet.

Trotz häufiger Zerstörung wurde die Kapelle immer wieder schmuckvoller aufgebaut. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden 1940 die zunehmenden Wallfahrten zur Kapelle verboten. Die Kapelle selbst wurde am 08. August 1941 durch eine Fliegerbombe getroffen. Die Zerstörung überstand nur die Pieta. Der heutige schlichte Backsteinbau besteht aus Trümmerziegeln. Er wurde nach einem Entwurf des Stadtplaners Rudolf Schwarz von Freiwilligen des Katholischen Männerwerks aufgebaut. In der weisen Voraussicht, dass der wachsende Autoverkehr die Besucher der Kapelle stören könnte, wendete er die Kapelle so, dass jetzt ihre Rückseite an der Kalker Hauptstraße liegt. Der Eingang befindet sich an der ruhigen Seite. Heute ziert die 1957 angebrachte Christopherusstatue des Bildhauers Hein Minkenberg die Westseite.